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Mein Neffe Anton erzählte mir kürzlich eine Geschichte:

Früher war auf dem Hof von Werners öfter mal ein Kinderfest, bei dem die kleineren Kinder aus dem Dorf Pflaumenkuchen aßen, auf Bäume kletterten und Werners Katzen am Schwanz zogen. Die Attraktion war stets das Kasperletheater. Wer der Puppenspieler war, wussten die Kinder nicht, es war ihnen auch egal. Hauptsache der Kasper nahm alle mit auf seine Abenteuer und am Ende bekam das böse Krokodil von Kasperle und Gretel eins auf die lange Schnauze. Schön war das!
Eines Tages jedoch hatte auch jemand Kinder aus der Stadt eingeladen. Das gefiel nicht allen. Als der Kaspar fragte: „Seid ihr alle da?“ und die Dorfkinder begeistert JA brüllten, riefen Max und Olli: „Der in den Puppen drin steckt, das ist doch Onkel Heinz. Der hat in der Stadt ein paar Läden und ist ein Geizkragen!“ Aber sonst gefiel ihnen das Stück und sie schauten begeistert zu.
Beim nächsten Mal riefen Sie jedoch: „Onkel Heinz, du hast uns versprochen, dass es beim nächsten Mal noch spannender wird und jetzt spielst du wieder das gleiche Stück!“ Onkel Heinz wunderte sich, er spielte das Stück seit Jahren gleich und die Kinder aus dem Dorf waren bisher immer begeistert gewesen. Aber er war nicht dumm und fragte die Kinder, mit wem denn der Kasper denn seine Abenteuer bestehen sollte. Riefen die Kinder nach dem Seppl, wurde am Ende der rote Hahn geschlagen, weil er sich wieder aufs Klosterdach setzen wollte. Wurde der grüne Förster gewünscht, bekam die Hexe eines ab, die rauchte nämlich. Und war es der Wachtmeister, dann traf es den Räuber mit seinem schwarzen Rauschebart.
Doch bei der nächsten Vorstellung riefen Max und Olli: „Der Kasper ist langweilig, der soll weg!“ Onkel Heinz lies sich nichts anmerken und schickte kurzerhand die Gretel auf Reisen mit dem Förster oder mit dem Seppl oder auch mal ganz allein. Denn die Gretel war Weibs genug, dem langen Friedrich eines drüber zu geben, wenn er ihr an den Haaren zog.
Später monierten Max und Olli, das alte Theater wäre uncool, sie wären jetzt schon 8 und was Neues müsste her. Onkel Heinz malte eine neue Fassade, nannte seine Bühne Muppet-Show und der Frieden war wieder hergestellt.
Doch als Max und Olli ins Rüpelalter kamen und fragten, warum die Kinder nicht selber Theater spielen könnten und Onkel Heinz bräuchte keiner mehr und die Puppen auch nicht, da war es ihm zuviel. Er beschwerte sich bei Vater Werner, der ohrfeigte Max und Olli und sie wurden nie wieder gesehen.
Und Onkel Heinz fragt die Dorfkinder bestimmt bald wieder, wer den mit der Gretel neue Abenteuer bestehen soll.

Kommen wir nun zu etwas völlig anderem:
Im Oktober gibt es zweimal Party mit allem drum und dran, einmal in der Chemo und einmal hinterm faulen Ei. Siehe Dates.

Von Das Bier entscheidet (warholy), am 21. September 2013 - 12:00, in News.

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